Die alte Zeit

Um die Zeit verstehen zu können in der Bruder Cadfael lebt, gehen wir kurz ins Jahr 408 nach Christi Geburt zurück ...

Ungefähr zu diesem Zeitpunkt verließ die letzte römische Legion die britische Insel. Damit begann das “Dark Age”, das dunkle Zeitalter, in Britannien. Es wurde bestimmt durch das entstandene Machtvakuum; durch politisches Chaos, ständige Kämpfe der Stämme untereinander und einen enormen Zerfall von Kunst und Kultur. Die Sage - bzw. Legende - um König Artus ist eine der wenigen Überlieferungen, die etwas Licht in dieses dunkle Kapitel der Zeitgeschichte bringt ...

 
Manche (Hobby-) Historiker sind übrigens der Meinung, dass die sagenumwobene Stadt Camelot an der gleichen Stelle gestanden haben soll, wie das aus der Römerzeit stammende Wroxeter (Viroconium) - und das liegt nur 15 Kilometer vom heutigen Shrewsbury entfernt.
 
Um 450 riefen einheimische Stammesfürsten im Südosten Englands Sachsen von der deutschen Nordseeküste ins Land. Schon vorher waren Franken und Friesen von den Römern als Auxiliae angeworben und in Britannien angesiedelt worden. Die gerufenen Sachsen sollten den Briten gegen die Übergriffe anderer Stämme zur Seite stehen. Ein verhängnisvoller Fehler für die ursprünglich keltische Bevölkerung, wie sich später erweisen sollte ...
 
 

Angel - Sachsen

Aus der militärischen Unterstützung entwickelte sich schnell eine Einwanderungsbe- wegung. Bald folgten den Sachsen die Angeln (beide aus dem heutigen Dänemark) und Jüten (aus dem heutigen Schleswig- Holstein).

Die neuen Engländer ver- drängten die keltische Urbe- völkerung in die Randgebiete der Insel; .nach Cornwall, Wales, Schottland und in die Bretagne (Aremorica).
7 miteinander verbündete Königreiche entstanden. Die Jüten beherrschten Kent, die Angeln Bernicia und Deira (die 651 zu Northumbria vereinigt wurden), Mercia und East Anglia, die Sachsen Essex, Wessex und Sussex.

 
Um 597 schickte Papst Gregor I. Augustinus nach Kent um die Botschaft Christi in England zu verbreiten. König Ethelberht von Kent, verheiratet mit der Tochter des Königs von Paris, wurde zum ersten christlichen Herrscher Englands. Er war auch der erste Herrscher, der einen 90 Gesetze umfassenden Kodex in germanischer Sprache verfassen ließ. Der Norden und Westen der Insel wurde von irischen Mönchen christianisiert, deren keltisch geprägte Glaubensauslegung oftmals im Gegensatz zur Lehre Roms stand. Auf der Synode von Whitby einigte man sich 663 darauf, dass die englische Kirche an Rom angebunden würde.
 
 

Die Wikinger

793 zogen zum ersten Mal norwegische, dänische und schwedische Wikinger plündernd durchs Land. Eines der ersten Opfer war die bedeutende Abtei von Lindisfarne. 865 kam es zur Invasion und Besetzung East Anglias durch dänische Wikinger.
Nordengland wurde durch norwegische Wikinger besetzt. Durch den so genannten Danelag wurde England zwischen Wikingern und Angelsachen geteilt.
Alfred der Große errang 878 die ersten Siege gegen die Nordmänner, doch erst 924 konnten die Wikinger durch Aethelstan unterworfen und die besetzten Gebiete wieder dem angelsächsischen Reich einverleibt werden. 980 kam es erneut zu Raubzügen der Wikinger.

 
WikingerWikinger Helm973 ließ sich Edgar als erster englischer König durch den Erzbischof von Canterbury nach westfränkischem Muster krönen und salben. Gleichzeitig begann er eine Kirchenreform.

1016 besiegte der Däne “Knut der Große” den Angelsachsen Aethelred und wurde König von England. Um Geld für den Kampf gegen Knut zu bekommen, hatte Aethelred zuvor die erste allgemeine Steuer der Welt, das `Danegeld´ erhoben. Geschickt sicherte sich Knut seine Macht, indem er die alten Rechte der angelsächsischen Bevölkerung respektierte und anerkannte. Er heiratete Aethelreds Witwe und wurde Christ. Ihm folgten seine Söhne Harold und Hardknut.
 
 

Das Ende der angelsächsischen Herrschaft

Edward der Bekenner1042 kehrte der Angelsachse ‘Edward der Bekenner’, Sohn Aethelreds, aus seinem Exil in der Normandie nach England zurück und wurde neuer König.
Er regierte das Land bis 1066 und besetzte viele Ämter mit seinen normannischen Gefolgsleuten.
Zu seiner rechten Hand wurde allerdings sein angel- sächsischer Schwager Harold Godwinson, der Sohn des Grafen von East Anglia, Wessex und Kent. Als Edward am 5. Januar 1066 kinderlos starb, ließ Harold sich eilig am nächsten Tag zum neuen König krönen.
Doch auch der Normanne Wilhelm, entfernter Verwandter des toten Königs, stellte Ansprüche auf den Thron ...
 

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